Читать книгу «Eine Liebe in Paris » онлайн полностью📖 — Sophie Love — MyBook.

KAPITEL DREI

Keira erwachte vom schrillen Klang ihres Weckers. 7 Uhr. Aber wegen des Jetlags und der Tatsache, dass sie und Cristiano nicht wirklich viel Zeit mit Schlafen im Bett verbracht hatten, fühlte es sich an, als sei es noch mitten in der Nacht. Nach einem Nickerchen tagsüber fühlte sie sich meist ähnlich neben der Spur.

Aber auch wenn sie körperlich etwas durchhing, war sie geistig doch hellwach und freute sich auf den Tag. Sie sprang aus dem Bett, voller Erwartung und mit reichlich Adrenalin. Sie sah auf Cristiano herab, der noch fest schlief.

„Aufwachen“, sagte sie, beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn.

Er öffnete die Augen. „Muss ich?“, fragte er gähnend. „Der lange Flug hat mich sehr erschöpft.“

„So so, der lange Flug war das also, ja?“ Keira zwinkerte ihm vielsagend zu.

Aber Cristiano war schon wieder eingeschlafen.

Sie entschied sich, ihn noch schlafen zu lassen, während sie sich für den Tag fertig machte.

Sie schlich ins Wohnzimmer, wo Bryn noch schnarchend auf dem Sofa lag. So leise wie möglich, um die schlafende Bestie nicht zu wecken, schlich Keira an ihrer Schwester vorbei und sprang schnell unter die Dusche, um die Anstrengungen der Reise und einen letzten Rest Italien abzuspülen.

Als sie zurück ins Schlafzimmer kam, schlief Cristiano noch immer tief und friedlich. Sie seufzte und beschloss, erst einmal ihre Schmutzwäsche in den Waschsalon an der Ecke zu bringen. Besser, sie verschwendete keine Zeit, wenn sie morgen wieder arbeiten musste.

Sie kippte ihren Koffer aus, packte die Sachen, die von letzter Nacht verstreut im Zimmer lagen, dazu, und eilte damit aus der Wohnung, die Treppe hinunter, auf die Straße.

Es war ein ziemlich kalter Morgen und sie fühlte sich beinahe nostalgisch. In den letzten beiden Monaten war sie so gut wie gar nicht in New York gewesen und es fühlte sich gut an, wieder daheim zu sein, all die vertrauten Geräusche, den Verkehr, die Gerüche, die Abgase zu erleben. Sie dachte mit Freude daran, dass bald Thanksgiving war, ihr liebster Feiertag. Dieses Jahr würde sie den mit Cristiano feiern können, was es zu etwas Besonderem machte. Vorausgesetzt, er blieb so lange.

Im Waschsalon war nichts los und Keira stopfte die Wäsche von mehreren Wochen in die Maschine, füllte Waschmittel ein und warf ein paar Münzen in den Schlitz. Sie hatte nicht viel Kleingeld dabei, weil sich keine Gelegenheit ergeben hatte, Geld zu wechseln, aber eine halbe Stunde war besser als nichts für die Wäsche.

Sobald die Maschine lief, kehrte Keira ins Apartment zurück. Sie wollte Cristiano wecken und ihn aus der Wohnung locken, weg von Bryns Klauen.

Aber zurück im Schlafzimmer sah sie, dass Cristiano immer noch fest schlief. Sie küsste ihn erneut und versuchte ihn zu wecken.

„Hey, schlafende Schönheit“, sagte sie fröhlich und laut. „Wir müssten langsam mal los.“

Cristiano stöhnte. „Können wir nicht einen faulen Tag im Bett verbringen? Wir sind wochenlang unterwegs gewesen. Wir haben uns einen entspannten Vormittag verdient, oder nicht?“

Keira schüttelte den Kopf, denn sie dachte an Bryn im anderen Zimmer. Sie mussten weg sein, bevor sie erwachte.

„Nein. New York erwartet uns!“

Cristiano gähnte und wandte sich von ihrer lauten Stimme ab. „Und es wird auch am Nachmittag noch da sein.“

„Aber morgens macht es mehr Spaß“, beharrte Keira und zog ihm die Decke weg. „Glaube mir, ich weiß Bescheid.“

Cristiano gab nach und stand frierend auf.

„Warum hast du es so eilig?“, stöhnte er.

„Weil es viel zu entdecken gibt.“ Sie zog schnell ein Paar Winterstiefel von Bryn an. Ihre eigenen Sachen waren irgendwo in einer Kiste verstaut, ihre Sachen aus Zachs Wohnung waren über mehrere Wohnungen verteilt, inklusive der ihrer Mutter, Shelbys Dachboden und Bryns Schrank. Selbst unter ihrem Schreibtisch bei Viatorum stand eine Kiste.

„Kann ich wenigstens vorher noch duschen?“, fragte Cristiano.

Keira kaute auf ihrer Unterlippe. Jede Minute, die sie hier vertrödelten, bedeutete, dass Bryn aufwachen und ihre Klauen in Cristiano schlagen könnte. Aber Keira konnte ihm wohl kaum die notwendigen menschlichen Bedürfnisse untersagen.

„Natürlich“, sagte sie übertrieben fröhlich. Sie ging an Bryns Schrank und holte ein flauschiges Handtuch heraus. „Hier“, sagte sie und reichte es ihm, zusammen mit Shampoo und Duschgel aus ihrem Koffer. „Die Dusche ist am Ende vom Flur.“

Er küsste sie und verließ das Zimmer. Keira ließ sich auf das Bett sinken. Sie war jetzt schon erschöpft. Das würde nicht leicht werden. Sie musste so schnell wie möglich eine eigene Wohnung finden. Möglichst gestern schon.

Aber dazu musste sie von Zach erst einmal die Kaution für ihre gemeinsame Wohnung zurückbekommen. Sie hatte nicht die geringste Lust, Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber es war in dieser Situation das geringere Übel. Sie schnappte sich ihr Handy und schickte ihm eine Nachricht.

Gibt es was Neues wegen der Kaution? K

Wider besseres Wissen fügte sie am Ende ein Kuss-X hinzu. Sich bei Zachary einzuschmeicheln passte ihr zwar nicht, aber wenn sie dadurch schneller an ihr Geld kam, sollte es ihr recht sein.

Sie lugte durch die Tür ins Wohnzimmer. Die Jalousien waren noch runter gelassen und das Zimmer lag im Dunkeln. Man hörte die Dusche am Ende des Flurs und Bryns Schnarchen. Zum Glück hatte Cristiano sie nicht aufgeweckt, als er hier durch gegangen war.

Keira wurde langsam ungeduldig. Cristiano ließ sich ganz schön viel Zeit. Sie sah auf die Uhr. Ihre Wäsche wäre gleich schon fertig. Sie wollte im Waschsalon sein, bevor der Waschgang zu Ende war und die Maschine automatisch aufging. Man musste es den Gelegenheitsdieben in der Gegend nicht noch extra leicht machen. Auch Sonntagmorgen um halb acht konnte man nicht vorsichtig genug sein.

Sie verließ erneut die Wohnung und eilte zum Waschsalon. Jetzt waren ein paar Leute da, Frauen mittleren Alters, die dem späteren Ansturm zuvorkommen wollten.

Keira sammelte die warme, feuchte Wäsche wieder ein. Sie hatte nicht genug Kleingeld für den Trockner, daher würde sie die Sachen in der Wohnung aufhängen.

Sie machte sich auf den Rückweg. Es fühlte sich gut an, normale Dinge des Alltags zu tun, wie ein ganz normaler Mensch. Nicht die Reisejournalistin in einem aufregenden fremden Land zu sein. Auch von so tollen Dingen konnte man offenbar zu viel bekommen.

Ihr Handy vibrierte in der Tasche, gerade als sie die Treppe zum Apartment hinaufging. Zach hatte geantwortet. Mit nicht unerheblicher Anspannung las sie seine Antwort.

Bon jour, Keira! Ich bin beruflich in Frankreich. Morgen fängt eine Konferenz an und dauert eine Woche. Können wir über das Geld reden, wenn ich wieder da bin?

Sie seufzte frustriert. Sie verstand nicht einmal, was es da noch zu reden geben sollte, und dann musste sie auch noch eine Woche darauf warten? Er musste es ihr doch einfach nur überweisen. Aber natürlich würde er es ihr nicht so leicht machen.

Den Blick noch auf das Handy gerichtet, betrat sie Bryns Apartment und wurde überrascht von dem Gelächter, dass sie hörte. Erstaunt blickte sie auf.

Alles war verändert. Die Jalousien waren hochgezogen, das Licht war an, die Kaffeemaschine blubberte. Bryn stand in der Küche und wirkte sehr wach für jemanden, der die Nacht durchzecht hatte. Cristiano lehnte mit dem Rücken an der Anrichte, von seinem nackten Oberkörper liefen noch Wassertropfen, um die Hüfte hatte er ein kleines Handtuch geschlungen, mehr nicht.

„Was geht hier vor?“, fragte Keira irritiert.

Bryn blickte sie an und runzelte angesichts von Keiras paranoidem Tonfall amüsiert die Stirn. „Ich mache Kaffee. Wo warst du denn?“

„Ich war im Waschsalon.“ Sie hielt das feuchte Bündel Wäsche hoch. „Ich war nur zwei Minuten weg.“

Zwei Minuten hatten offenbar ausgereicht, damit Bryn mehr als nur ein Auge auf Cristianos Adonis-Körper werfen konnte.

„Schatz“, sagte Keira betont deutlich an ihn gewandt. „Wir sollten uns anziehen. Wir müssen los.“

„Aber wir haben doch sicher noch Zeit für einen Kaffee, oder nicht? Während du die Wäsche zum Trocknen aufhängst?“

Keira ließ die Tasche einfach auf den Boden fallen und bemühte sich um einen lockeren Ton, während sie ihn an den Schultern packte und Richtung Schlafzimmer schob.

„Aber ich möchte dich ins beste Kaffee von New York ausführen“, sagte sie. „Frisch gemahlener Kaffee, um Längen besser als das Zeug aus Bryns Maschine.“

„Oh … okay …“ Cristiano leistete keinen Widerstand. „Aber … deine Sachen?“

Während sie Cristiano ins Schlafzimmer schob, warf Keira ihrer Schwester über die Schulter einen Blick zu. Sie war offenbar amüsiert von der Szene gerade. Keira blickte sie streng an, eine Warnung, die Finger von Cristiano zu lassen.

„Ich kann deine Sachen aufhängen“, bot sie mit süßem, wissendem Lächeln an.

„Danke“, erwiderte Keira knapp.

Sie wollte die Tür schließen, aber Bryn war noch nicht fertig.

„Schätzchen, wenn du meinst, ich wäre schlimm, dann warte, bis ihr da draußen seid.“ Sie deutete vage Richtung Fenster. „Da wird es noch viel schlimmer werden, glaube mir.“

Keira war inzwischen total unentspannt und schloss die Tür.

KAPITEL VIER

Als erstes legten sie einen Stopp an der Upper West Side ein, wo sie Kaffee und Bagels für unterwegs mitnahmen. Das war etwas ganz anderes als ihre ausgedehnten Mahlzeiten in Italien, aber Keira wollte Cristiano eben vermitteln, wie sich das Leben in New York anfühlte.

„Das ist also der beste Kaffee in New York, ja?“, fragte Cristiano und trank einen Schluck aus dem Pappbecher. Er sah nicht überzeugt aus.

„Oh ja, der beste.“ Sie hatte gelogen, aber das würde sie nicht zugeben. Der Kaffee war ziemlich gut, aber nicht das, was sie versprochen hatte. „Zumindest ist das meine Meinung.“

Cristiano zuckte einfach mit den Schultern.

Sie spazierten Hand in Hand Richtung Hudson River. Keira war sich sehr bewusst, wie oft Cristiano angestarrt wurde. Es war ihr sehr bewusst, dass er von ihnen beiden der deutlich Attraktivere war, aber so wie jetzt, fühlte sie sich noch mehr wie eine Landpomeranze. Cristiano war eine seltene Schönheit hier in New York. Bryn hatte vollkommen recht gehabt. Es gab weitaus schlimmere Frauen in New York als ihre Schwester. Es würde sehr anstrengend werden, ihn hier zu haben.

„Was hältst du von meiner Schwester?“, fragte sie.

Cristiano lachte. „Sie ist interessant.“

„Inwiefern?“

Cristiano überlegte offenbar sehr genau, welche Worte er benutzte. „Pazza“, sagte er schließlich.

„Was heißt das?“ Keira ging im Geiste durch, was es bedeuten konnte: schön, wunderbar, verführerisch, hypnotisierend.

„Verrückt“, sagte er.

Keira lachte. Es war eine Erleichterung, das zu hören. Wenn er nicht heimlich auf verrückt stand, war sie wohl auf der sicheren Seite. Zumindest, was Bryn anging. Blieb nur noch der Rest der weiblichen Bevölkerung von New York als Konkurrenz.

Die spazierten durch den Riverside Park, schauten auf den Fluss und gingen dann zum Central Park. Da Cristiano den schon aus dem Flugzeug heraus gesehen hatte, nahm sie an, dass er ihn auch aus der Nähe erkunden wollte.

„Das ist toll“, sagte er mit einem Blick auf die Wolkenkratzer um sie herum. „Es sieht unwirklich aus.“

Keira lächelte. Etwas ähnliches hatte sie in Italien empfunden. Es war schön zu sehen, wie er sich über ihre Heimatstadt freute, die Dinge bewunderte, die sie inzwischen als so normal betrachtete.

Sie gingen nach Osten, zum Metropolitan Museum of Art. Die Kunst in Italien war hinreißend gewesen, aber Keira wetteiferte gern und wollte nicht, dass Cristiano dachte, sein antikes europäisches Land hätte mehr zu bieten als New York. Aber es gab so vieles zu entdecken, dass sie schon nach einer Stunde das Museum wieder verließen, weil Cristiano mehr von der Stadt sehen wollte.

Sie fuhren mit der Bahn zur 5th Avenue, weil Keira ihm den Times Square zeigen wollte. Von da aus ging es zur 11th Avenue, denn von da aus konnte man die Skyline von Manhattan besonders gut sehen.

Am Nachmittag kehrten sie zum Essen in eines der zahlreichen Cafés in SoHo ein. Cristiano schien dieser Teil der Stadt besonders zu gefallen, vor allem die Modegeschäfte. Er passte mit seinem italienischen Anzug perfekt hierher. Er kaufte sich einen Mantel, der zwar genauso aussah wie der billige vom Vortag, aber statt zehn nun fünfzig Dollar kostete.

Während sie aßen, klingelte Keiras Handy. Zuerst dachte sie, es wäre Bryn, die sie zurück in ihr Apartment locken wollte. Aber es war ihre Mutter. Sie nahm den Anruf an.

„Liebling, ich habe gerade mit deiner Schwester gesprochen. Du musst mit Cristiano heute Abend zum Essen vorbeikommen.“

„Nein, Mom. Wir möchten den Tag nur zu zweit verbringen. Wir haben schon alles verplant.“

„Aber ich habe schon eingekauft“, jammerte ihre Mutter. „Ich wollte Lasagne machen.“

„Warum?“, zischte Keira. „Du hast mich nicht einmal vorher gefragt.“

Sie wusste, warum. Hätte sie vorher gefragt, gäbe es nichts, was sie benutzen konnte, um Keira ein schlechtes Gewissen zu machen. Auf diese Weise hatte sie die Oberhand, denn Keiras Ablehnen ließ sie undankbar erscheinen.

Cristiano blickte sie besorgt an. „Alles in Ordnung?“, fragte er.

Keira nickte und bemühte sich, cool zu wirken. „Mom, ich muss los. Wir verschieben es auf ein anderes Mal.“

Ihre Mutter seufzte laut. „Hast du Cristiano überhaupt gefragt, ob er mich kennenlernen möchte? Es hört sich nämlich nicht danach an, als ob du ihm eine Wahl lassen würdest.“

Keira presste die Lippen aufeinander, rollte mit den Augen und wandte sich an Cristiano. „Meine Mutter möchte, dass wir heute Abend zum Essen kommen. Aber wir haben ja schon einen Tisch in einem Restaurant für uns beide reserviert, nicht wahr? Also versuche ich ihr gerade zu vermitteln, dass wir ein anderes Mal zu ihr kommen.“

Aber Keira bekam leider nicht die Reaktion von ihm, die sie erhofft hatte. Offenbar war Cristiano begeistert von der Vorstellung, ihre Mutter kennenzulernen.

„Wir können doch immer noch ins Restaurant gehen“, sagte er achselzuckend. „Wenn deine Mutter für uns kochen möchte, sollten wir das annehmen. Ich würde sie gern kennenlernen.“

Keira ließ ihren Kopf in die Hände sinken. Mit einem Seufzen gab sie auf.

„Na gut“, sagte sie ins Telefon. „Du hast gewonnen, Mom. Wir kommen so gegen acht.“

„Sieben“, widersprach die Mutter.

„Sieben“, wiederholte Keira dröge.

„Oh, wie wunderbar“, flötete ihre Mutter. Aber Keira hatte schon aufgelegt, bevor sie sich noch mehr Gesäusel anhören musste. Sie sah Cristiano an. „Du musst nicht höflich sein, weißt du?“

Er lachte. „Es geht mir nicht um Höflichkeit, Keira. Ich würde deine Mutter wirklich gern kennenlernen.“

„Sie macht Lasagne“, fügte Keira trocken hinzu. „Wahrscheinlich, weil du Italiener bist.“

„Das klingt perfekt“, meinte er. „Denn ich liebe Lasagne.“

Keira seufzte. Cristiano mochte bereit sein, noch mehr Mitglieder ihrer pazza Familie zu treffen, aber Keira war es nicht. Mit jeder Sekunde, die er länger hier war, wurde es nur noch anstrengender.

KAPITEL FÜNF

Mallory Swanson lebte noch immer in dem Haus, in dem sie ihre beiden Töchter aufgezogen hatte. Wann immer Keira hierher kam empfand sie eine merkwürdige Art von Nostalgie. Obwohl ihre Kindheit voller Liebe und Heiterkeit gewesen war, blieb die Abwesenheit ihres Vaters stets präsent. Dass er auch hier gewohnt hatte, mit Bryn und der Mutter, vor Keiras Geburt, war schwer zu erfassen, da er kurz nach ihrer Geburt die Familie verlassen hatte. Als sie aufwuchs, hatte sie immer das Gefühl gehabt, sein Schatten lauere irgendwo in den Ecken, als seien die Dinge einfach nicht ganz so, wie sie hätten sein sollen.

Sie und Cristiano nahmen ein Taxi aus der Stadt, ohne vorher noch einmal in Bryns Wohnung zurückzukehren. Keira hatte keine Lust gehabt, zu dritt im Auto eingepfercht zu sein, daher hatte sie der Schwester mitgeteilt, man werde sich bei der Mutter treffen. Und da Bryn notorisch unpünktlich war, würde man dann wenigstens ein wenig Zeit haben, um durchzuschnaufen.

Sie gingen die Stufen zum roten Backsteingebäude hinauf. In der Kellerwohnung darunter wohnte noch immer die alte Frau, die schon hier gelebt hatte, als Keira noch klein war. Ihre zahlreichen Katzen lungerten auf dem Bürgersteig und dem Geländer herum und miauten sie bei ihrer Ankunft an.

Keira klingelte und einen Moment später erschien ihrer Mutter an der Tür. Sie trug eine fleckige Schürze über ihrer Kleidung und ihre Frisur war außer Form geraten.