E R S E H N T
(EIN RILEY PAIGE KRIMI - BAND #3)
B L A K E P I E R C E
Blake Pierce
Blake Pierce ist die Autorin der Bestseller Riley Paige Krimi Serie, die bisher die spannenden Thriller VERSCHWUNDEN (Band #1), GEFESSELT (Band #2) und ERSEHNT (Band #3) umfasst. Blake Pierce ist außerdem auch die Autorin der MACKENZIE WHITE Krimi Serie.
Blake Pierce ist eine begeisterte Leserin und schon ihr ganzes Leben lang ein Fan des Krimi und Thriller Genres. Blake liebt es von Ihnen zu hören, also besuchen Sie www.blakepierceauthor.com und bleiben Sie in Kontakt!
Copyright © 2016 Morgan Rice
Aus dem Englischen von Marina Sun
Alle Rechte vorbehalten.
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Dieses Buch ist eine fiktive Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind von der Autorin frei erfunden oder werden fiktiv verwendet. Ähnlichkeiten mit echten Personen, lebendig oder verstorben, sind zufällig.
Copyright Umschlagbild GongTo, genutzt unter der Lizenz von Shutterstock.com
BÜCHER VON BLAKE PIERCE
RILEY PAIGE KRIMI SERIE
VERSCHWUNDEN (Band #1)
GEFESSELT (Band #2)
ERSEHNT (Band #3)
MACKENZIE WHITE KRIMI SERIE
BEVOR ER TÖTET (Band #1)
Inhalt
Janine dachte, dass sie etwas Dunkles im Wasser, in der Nähe des Ufers, sah. Es war groß und schwarz und schien sich leicht in den sanften Wellen des Wassers zu bewegen.
Sie zog an dem Joint und reichte ihn ihrem Freund zurück. War das vielleicht ein wirklich großer Fisch? Oder eine andere Kreatur?
Janine schüttelte sich leicht und ermahnte sich, ihre Fantasie nicht mit sich durchgehen zu lassen. Angst würde ihr High ruinieren. Nimbo Lake war ein riesiges, künstliches Reservoir, in dem, wie in vielen anderen Seen in Arizona, Fische für Angler ausgesetzt waren. Hier hatte es noch nie Geschichten von irgendwelchen anderen Seekreaturen gegeben.
Sie hörte Colby sagen, “Wow, der See brennt!”
Janine drehte sich zu ihrem Freund um. Sein Gesicht voller Sommersprossen und die roten Haare leuchteten in der Sonne des späten Nachmittags. Er hatte gerade an dem Joint gezogen und starrte mit einem Ausdruck idiotischer Ehrfurcht über das Wasser.
Janine kicherte. “Du bist einfach high, Mann”, sagte sie. “Aber so was von.”
“Jup, aber schau dir den See an”, sagte Colby.
Janine sah über den See. Auch wenn ihr eigenes High noch nicht ganz den Höhepunkt erreicht hatte, war der Anblick beeindruckend. Die späte Nachmittagssonne ließ die Wände des Canyons in Rot und Gold erstrahlen. Das Wasser reflektierte die Farben wie ein großer Spiegel.
Sie erinnerte sich daran, dass nimbo Spanisch für Heiligenschein war. Der Name passte gut.
Sie nahm den Joint zurück und spürte das angenehme Brennen im Hals, als sie tief inhalierte. Bald würde sie das beste High erreicht haben. Sie freute sich darauf.
Trotzdem, was war die schwarze Form da im Wasser?
Nur eine Lichtspiegelung, sagte Janine sich selbst.
Was auch immer es war, es war besser es zu ignorieren, anstatt sich Angst machen zu lassen. Alles andere war so perfekt. Das hier war ihr Lieblingsplatz, ihrer und Colbys - so schön, in einer Bucht des Sees versteckt, weg von dem Campingplatz, weg von allem und jedem.
Sie und Colby kamen normalerweise am Wochenende her, aber heute hatten sie dafür die Schule geschwänzt. Das letzte Sommerwetter war zu gut, um in der Schule zu versauern. Es war deutlich kühler und schöner hier oben, als in Phoenix. Colbys Wagen stand auf dem Feldweg hinter ihnen.
Während sie über den See blickte, kam das ersehnte Summen - das Gefühl von einem wirklich guten, bevorstehenden High. Der See schien zu märchenhaft zu sein, um ihn anzusehen. Sie sah Colby an. Er sah auch unglaublich schön aus. Sie packte ihn am T-Shirt und küsste ihn. Er küsste sie zurück. Er schmeckte fantastisch. Alles an ihm sah fantastisch aus und fühlte sich auch so an.
Sie zog ihre Lippen von ihm zurück, sah ihm in die Augen und sagte atemlos, “Nimbo heißt Heiligenschein, wusstest du das?”
“Wow”, sagte er. “Wow.”
Er klang als wäre das das Eindrucksvollste, was er je in seinem Leben gehört hatte. Er hörte sich so seltsam an, während er das sagte, als wäre es etwas Religiöses. Janine fing an zu lachen und Colby stimmte mit ein. Innerhalb von Sekunden lagen sie sich in den Armen, grapschten und befummelten sich.
Janine schaffte es sich loszureißen.
“Was ist los?” fragte Colby.
“Nichts”, sagte Janine.
Sie zog sich mit einem Ruck ihr Top über den Kopf. Colbys Augen wurden groß.
“Was machst du?” fragte er.
“Was glaubst du, das ich mache?”
Sie begann an seinem T-Shirt zu zerren und versuchte es ihm auszuziehen.
“Wow, warte”, sagte Colby. “Hier?”
“Warum nicht hier? Besser als auf dem Rücksitz von deinem Wagen. Niemand guckt zu.”
“Aber vielleicht kommt ein Boot …”
Janine lachte “Und was, wenn ein Boot kommt? Wen kümmert's?”
Jetzt beteiligte Colby sich enthusiastisch und half ihr sein T-Shirt auszuziehen. Sie waren in ihrer Aufregung beide tollpatschig, was die Vorfreude nur noch erhöhte. Janine fragte sich, warum sie das nicht schon längst hier getan hatten. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie hier einen Joint rauchten.
Aber Janine dachte immer noch an die Form im Wasser. Es war etwas und bis sie wusste, was es war, würde es sie weiter nerven und alles ruinieren.
Keuchend richtete sie sich auf.
“Komm”, sagte sie. “Lass uns etwas nachsehen.”
“Was?” fragte Colby.
“Ich weiß nicht. Komm einfach mit.”
Sie nahm Colbys Hand und sie stolperten den Abhang zum Wasser hinunter. Janines High fing an sich abzukühlen. Sie hasste es, wenn das passierte. Je schneller sie herausfand, dass das Ganze harmlos war, desto schneller konnte sie zu dem guten Gefühl zurückkehren.
Sie wünschte sich, ihr High wäre nicht so schnell und stark gekommen.
Mit jedem Schritt kam das Objekt mehr ins Blickfeld. Es war aus schwarzem Plastik und hier und da brachen kleine Blasen davon durch die Wasseroberfläche. Und daneben war etwas Kleines und Weißes.
Als sie direkt am Wasser standen, konnte Janine sehen, dass es ein schwarzer Müllsack war. An einem Ende war er offen und aus der Öffnung ragte die Form einer unnatürlich bleichen Hand.
Vielleicht eine Schaufensterpuppe, dachte Janine.
Sie beugte sich zum Wasser, um einen besseren Blick zu bekommen. Die grellrot angemalten Fingernägel standen in starkem Kontrast zu der bleichen Farbe. Eine schreckliche Erkenntnis durchfuhr Janines Körper wie ein elektrischer Schlag.
Die Hand war echt. Es war eine Frauenhand. In dem Müllsack war eine Leiche.
Janine fing an zu schreien. Sie hörte auch Colby neben sich schreien.
Und sie wusste, dass sie für eine lange Zeit nicht in der Lage sein würden, mit dem Schreien aufzuhören.
Riley wusste, das die Bilder, die folgten, ihre FBI Akademie Studenten schocken würden. Einige von ihnen würden es vermutlich schwer verkraften. Sie sah in die eifrigen jungen Gesichter, die sie von den im Halbkreis hintereinander aufgestellten Tischen ansahen.
Schauen wir mal, wie sie reagieren, dachte sie. Das könnte wichtig für sie sein.
Natürlich wusste Riley, dass in der breiten Palette der Verbrechen, Serienmorde relativ selten waren. Trotzdem mussten diese jungen Leute alles lernen, was es zu lernen gab. Sie wollten FBI Agenten werden und würden bald herausfinden, dass die meisten örtlichen Polizisten keine Erfahrung mit Serienverbrechen hatten. Und Spezialagentin Riley Paige war eine Autorität für Serienmorde.
Sie drückte auf die Fernbedienung. Die ersten Bilder, die auf dem großen Flachbildschirm erschienen, waren alles andere als gewalttätig. Es waren fünf Kohlezeichnungen von Frauen verschiedenen Alters. Alle fünf Frauen waren attraktiv und lächelten und die Porträts zeigten artistisches Talent.
Als Riley klickte, sagte sie, “Diese fünf Zeichnungen wurden vor acht Jahren von einem Künstler namens Derrick Caldwell angefertigt. Jeden Sommer hat er viel Geld damit verdient, Porträts von Touristen zu zeichnen, die hier auf dem Dunes Beach Boardwalk in Virginia unterwegs waren. Diese Frauen waren unter den letzten seiner Kunden.”
Nach dem letzten der fünf Porträts klickte Riley erneut. Die nächste Aufnahme zeigte das abscheuliche Bild einer offenen Gefriertruhe, die mit den abgetrennten Gliedmaßen weiblicher Körper gefüllt war. Sie hörte die Studenten hörbar nach Luft schnappen.
“Das ist aus diesen Frauen geworden”, sagte Riley. “Während er sie zeichnete, hat Derrick Caldwell sich davon überzeugt, dass, um seine eigenen Worte zu nutzen, sie 'zu schön waren, um zu leben.' Also hat er sie eine nach der anderen gejagt, sie getötet, zerteilt und in seiner Gefriertruhe aufbewahrt.”
Riley klickte wieder und die nächsten Bilder waren noch schockierender. Es waren Fotos, die von dem Team des Gerichtsmediziners gemacht worden waren, nachdem sie die Leichen wieder zusammengesetzt hatten.
Riley sagte, “Caldwell hat die Leichenteile 'gemischt', sodass die Frauen bis zur Unkenntlichkeit entmenschlicht wurden.”
Riley wandte sich wieder an die Klasse. Ein Student lief zum Ausgang, während er sich den Magen hielt. Auch andere sahen so aus, als wären sie kurz davor sich übergeben zu müssen. Viele hatten Tränen in den Augen. Nur eine Handvoll schien unbeeindruckt.
Paradoxerweise war sich Riley sicher, dass die unbeeindruckten Studenten diejenigen sein würden, die das Training in der Akademie nicht abschlossen. Für sie waren das hier nur Bilder, nichts Reales. Sie würden den wahren Horror nicht überleben, wenn sie ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. Sie würden nicht in der Lage sein, die persönlichen Auswirkungen, den möglichen posttraumatischen Stress, zu verkraften. Visionen der brennenden Fackel stahlen sich immer noch von Zeit zu Zeit in ihre Gedanken, aber ihr PTBS nahm ab. Sie heilte. Aber sie war sich sicher, dass jeder zuerst etwas fühlen musste, bevor er sich davon erholen konnte.
“Und jetzt”, sagte Riley, “möchte ich, dass Sie mir sagen, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind. Hier ist die Erste. 'Die meisten Serienmörder töten aus sexuellen Gründen.' Fakt oder Mythos?”
Die Hände der Studenten schossen nach oben. Riley zeigte auf einen besonders eifrig aussehenden Studenten in der ersten Reihe.
“Fakt?” sagte er.
“Ja, Fakt”, bestätigte Riley. “Auch wenn es andere Motive gibt, ist die sexuelle Komponente die häufigste. Das kann verschiedene Formen annehmen, manchmal recht bizarre. Derrick Caldwell ist ein klassisches Beispiel. Der Gerichtsmediziner hat festgestellt, dass er die Leichen der Opfer geschändet hat, bevor er sie zerteilte.”
Riley sah, wie die meisten ihrer Studenten Notizen in ihre Laptops tippten. Sie fuhr fort, “Hier ist die nächste Aussage: 'Serienmörder werden zunehmend gewalttätiger, je länger sie töten.'“
Wieder hoben sich viele Hände. Diesmal zeigte sie auf einen Studenten weiter hinten in den Reihen.
“Fakt?” sagte der Student.
“Mythos”, schüttelte Riley den Kopf. “Auch wenn ich Ausnahmen für die Regel gesehen habe, zeigt sich in den meisten Fällen keine solche Änderung über die Zeit. Derrick Caldwells Gewalttätigkeit blieb konsistent, während er tötete. Aber er war waghalsig, kaum ein böses Genie. Er wurde gierig. Er hat seine Opfer in einem Zeitraum von anderthalb Monaten getötet. Indem er dadurch die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, war seine Verhaftung unausweichlich.”
Sie sah auf die Uhr und bemerkte, dass ihre Stunde vorbei war.
“Das ist alles für heute”, sagte sie. “Aber es gibt viele falsche Annahmen über Serienmörder und viele Mythen zirkulieren noch. Das BAU hat die Daten gesammelt und analysiert und ich habe an Serienmorden im ganzen Land gearbeitet. Trotzdem gibt es noch viele Informationen, die uns fehlen.”
Die Klasse zerstreute sich und Riley fing an, ihre Materialien zusammenzupacken, um nach Hause zu gehen. Drei oder vier Studenten drängten sich um ihr Pult, um Fragen zu stellen.
Ein Student fragte, “Agentin Paige, waren sie nicht auch an dem Derrick Caldwell Fall beteiligt?”
“Ja, das war ich”, sagte Riley. “Aber das ist eine Geschichte für ein andermal.”
Es war auch eine Geschichte, die sie nicht unbedingt erzählen wollte, aber das sagte sie nicht.
Eine junge Frau fragte, “Wurde Caldwell für seine Verbrechen hingerichtet?”
“Noch nicht”, sagte Riley.
Riley wollte nicht unhöflich sein, aber schob sich an den Studenten vorbei zum Ausgang. Caldwells bevorstehende Hinrichtung war nichts, was sie mit ihnen diskutieren wollte. In Wahrheit erwartete sie, dass die Hinrichtung jetzt jederzeit festgesetzt werden konnte. Als die leitende Agentin in seinem Fall, hatte sie die Einladung seinem Tod beizuwohnen. Sie hatte sich noch nicht entschieden, ob sie sie annehmen würde.
Riley fühlte sich gut, als sie aus dem Gebäude in einen angenehmen September Nachmittag ging. Sie hatte schließlich immer noch Urlaub vom Außendienst.
Seit ein wahnsinniger Serienmörder sie gefangen gehalten hatte, litt sie unter PTSD. Sie war entkommen und hatte ihren Peiniger schließlich ausschalten können. Aber selbst danach hatte sie keinen Urlaub gemacht. Sie war gleich zum nächsten Fall gefahren. Ein schauriger Fall im Hinterland von New York, der damit geendet hatte, dass sich der Mörder vor ihnen mit einem Messer die Kehle durchschnitt.
Der Moment verfolgte sie immer noch. Als ihr Vorgesetzter, Brent Meredith, sie wegen eines neuen Falles ansprach, hatte sie abgelehnt. Auf Merediths Vorschlag hin hatte sie zugestimmt stattdessen eine Klasse in Quantico, an der FBI Akademie zu unterrichten.
Als sie nun in ihr Auto stieg und nach Hause fuhr, dachte Riley darüber nach, was für eine gute Entscheidung es gewesen war. Endlich hatte ihr Leben ein Gefühl von Ruhe und Frieden.
Und trotzdem kroch ein vertrautes Gefühl in ihr hoch, eines, das ihr Herz mitten an diesem klaren, blauen Tag zum Pochen brachte. Es war das Gefühl von Vorahnung, wurde ihr klar, von etwas Drohendem, das kurz bevorstand.
Und so sehr sie auch versuchte sich vorzustellen für immer in dieser Ruhe zu verbringen, wusste sie doch, dass sie nicht anhalten würde.
Riley zuckte leicht zusammen, als sie das Vibrieren in ihrer Tasche spürte. Sie hielt vor der Haustür des neuen Stadthauses und zog ihr Telefon heraus. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
Es war eine Nachricht von Brent Meredith.
Rufen Sie an.
Riley machte sich Sorgen. Ihr Chef könnte einfach fragen wollen, wie es ihr ging. Das tat er in letzter Zeit häufiger. Auf der anderen Seite könnte er sie zurück zur Arbeit rufen. Was würde sie dann tun?
Ich würde natürlich nein sagen, dachte Riley bestimmt.
Das könnte allerdings alles andere als leicht werden. Sie mochte ihren Chef und sie wusste, dass er sehr überzeugend sein konnte. Es war eine Entscheidung, die sie nicht treffen wollte, also legte sie ihr Telefon zurück.
На этой странице вы можете прочитать онлайн книгу «Ersehnt», автора Блейка Пирс. Данная книга имеет возрастное ограничение 16+, относится к жанрам: «Триллеры», «Современные детективы». Произведение затрагивает такие темы, как «расследование убийств», «психологические триллеры». Книга «Ersehnt» была издана в 2019 году. Приятного чтения!
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